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Highball vs. Longdrink – die ganze Wahrheit

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Highball vs. Longdrink – die ganze Wahrheit

Ein Verwandtschaftsverhältnis der besonderen Art


Drinks wie den Gin & Tonic, den Moscow Mule oder die Paloma laufen in der Regel in der Kategorie Longdrink. Doch: Je «abgehobener» die Bar oder die Gastronomie, desto häufiger firmieren diese Cocktails auch als Highball. Warum ist das so? Und sind Highball und Longdrink nun das Gleiche oder gibt es tatsächlich Unterschiede? Wir haben genauer hingeschaut.

Es ist einer der Bartrends der vergangenen Jahre – der Highball. Immer öfter taucht er auf den Karten auf: und steht dabei für alte Bekannte und mehr oder weniger einfache Klassiker. Alter Wein in neuen Schläuchen? Cleveres Marketing seitens der Barbetreiber, um neuen Schwung in den Abverkauf bewährter Basics zu bringen? Ganz so einfach ist es nicht. Die Unterschiede liegen im Detail – wie so oft hinter der Bar.

Erklärung von Wikipedia

Stellen wir uns zunächst in bester Feuerzangentradition ganz dumm und befragen die Wissensinstanz Nummer 1: Wikipedia. Ein Highball, heisst es dort, «ist eine Cocktail-Kategorie, die eng mit dem Longdrink verwandt ist». Tatsächlich besteht er aus einer Spirituose und einem kohlensäurehaltigen Filler – und kann zusätzlich mit weiteren Zutaten verfeinert werden, den Modifiern, zum Beispiel einem Cocktailbitter. Wirklich schlauer sind wir nun immer noch nicht. Steigen wir also in die Geschichte ein.

Entstehung des Highballs

Einsteigen ist genau das passende Stichwort, denn das Wort Highball fand seinen Ursprung im öffentlichen Personennah- und fernverkehr. Der Highball ist hier buchstäblich zu verstehen, als hoher Ball. Der diente bei der Eisenbahn als Signal. Hing der Ball besonders hoch, durfte der Zug losfahren. Es muss wohl ein Barkeeper in einem dieser Züge gesessen haben, der sich den Namen einfach borgte. Wie es der Begriff Highball hinter die Bar geschafft hat, ist tatsächlich nicht bekannt. Was hingegen bekannt ist: als erster Drink, der so bezeichnet wurde, gilt der Scotch and Soda. Der Moscow Mule folgte genau wie der Gin & Tonic und der Dark’n’Stormy. Variationen anderer Cocktails gesellten sich Schritt für Schritt dazu, wie zum Beispiel der Martini – verlängert und abgewandelt mit dem passenden Filler.

Im Detail liegt der Unterschied

Machen wir die Probe aufs Exempel. Begeben wir uns an den Tresen, winken dem Barkeeper zu und bestellen einen Gin & Tonic. Als Longdrink. Wir haben uns für unseren Gin entschieden, an der Garnitur gearbeitet und natürlich auch das passende Tonic ausgewählt. Trotz aller Einfachheit: Die geschmackliche Vielfalt des Drinks ist gross. Der Barkeeper serviert – standesgemäss – als Bausatz. Eis, Gin und Garnitur im Glas, daneben drapiert er das Filler-Fläschchen. Bei einem Highball wäre diese Art des Anrichtens genau falsch. Ein Highball wird immer komplett fertig serviert – ohne die Möglichkeit, den Filler selbst zu dosieren. Denn: Es geht um die Einfachheit für den Gast, um das Vertrauen zum Barkeeper und nicht zuletzt den schnellen Genuss.

Die Stärke des Highballs

Der Highball hat es jedoch dennoch in sich. Warum? Ein Highball-Glas ist in der Regel etwas kleiner, mitunter auch ein wenig bauchig. Da die grundlegende Rezeptur des Cocktails im Vergleich zum Longdrink in Sachen Volumenprozent nicht angepasst wird, landet also mehr Alkohol im Glas – und weniger vom Filler. Die «Stärke» des Highballs liegt aber nicht nur dort. Vor allem geht es um die Betonung der geschmacklichen Feinheiten, die vom Barkeeper genau austariert und bestimmt werden. So kann der Anteil des Modifiers genau ausgesteuert und mit anderen Zutaten einzigartig gemacht werden – gerne auch mit lokalen Ingredienzien, die die Interpretation traditioneller Cocktails unterstreichen.


Mit der Tradition muss man es heutzutage ohnehin nicht mehr ganz so ernst nehmen – dazu ist die moderne Barszene auch schon viel zu transformiert. Klassische Highballs sind lediglich Ausgangspunkte, die Schritt für Schritt in zeitgenössischen Neukreationen und -rezepten aufgehen. Ist der Highball nun der bessere Longdrink? Oder der Longdrink doch die sichere Bank an der Bar? Weder noch. Beide Cocktail-Arten haben ihre Berechtigung, einen guten Teil gemeinsame DNA sowie ihre ganz eigenen Charakteristiken. Jede Gelegenheit erfordert eben den dazu passenden Drink.  

4b0c5b50bbc43619da87edd085ddb42854032407_Dark_and_stormy_drink Dark & Stormy
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