So kommt bei der nächsten Party kein Stress an der Bar auf
Tipps und Tricks für eine entspannte Bewirtung
Auch wenn wir aktuell unsere Wohnungen nicht in eine temporäre Party-Location umwidmen können und wollen: Irgendwann werden auch diese Events wieder zum Alltag gehören. Geburtstagsfeiern in grösserer Runde, Konsolen-Sessions oder ein Abendessen für Freunde, das mit guten Drinks ausklingt. Damit all das für die Gastgeber so stressfrei wie möglich von der Hand gehen kann, haben wir für euch einige Tipps und Tricks zusammengestellt. Proben lässt sich das schon heute. Denn was im Kleinen funktioniert, kann jederzeit nach oben skaliert werden.
Eis
Eis ist eine essenzielle Zutat für gute Drinks. Und die richtige Herstellung eine grosse Kunst. Die Vielschichtigkeit dieses Themas haben wir euch an anderer Stelle bereits vorgestellt und erläutert (zum Beitrag: «Eis - Kühl und komplex»). Aber gerade wenn die Zeit knapp und die Stimmung gut ist – es also nicht darum geht, sich selbst einen weiteren Bar-Award an die Jacke heften zu wollen –, ist Effizienz oft die beste Wahl. In Supermärkten und an Tankstellen wird Eis in grossen Beuteln verkauft. Deckt euch damit ein, legt die eisigen Tüten in die Kühltruhe und lasst die Freunde einfach kommen und bestellen. Denkt nur daran, dass das Eis selbst in so einem Beutel nicht zu lange in der Kühltruhe lagern darf. Irgendwann erreichen der Geschmack von Tiefkühlgemüse, Fleischreserven und Pizzas nämlich auch das Eis. Und ein Pizza-Tonno-Gin-Tonic mit leichter Broccoli-Note muss dann wirklich nicht sein.
Garnitur
Ein paar Zitronen-, Limetten- und Orangenscheiben in Echtzeit, also immer bei der Bestellung, zu schneiden ... das kann doch nicht viel Zeit kosten? Mich aus der Ruhe bringen? Doch! Irgendwann hat man vielleicht auch einfach keine Lust mehr. Und wenn zu fortgeschrittener Stunde ein Gast die Reste seines schnell zubereiteten Käsebrotes auf dem Schneidebrett zurückgelassen hat, kippt die Stimmung. Garnituren jeglicher Art lassen sich schon im Vorfeld der Party gut vorbereiten und im Kühlschrank lagern. Das gilt für Zitrusfrüchte genauso wie für Gurkenscheiben oder -sticks und die Minze für den Mojito. Verloren sind diese Zutaten selbst dann nicht, wenn sie nicht komplett aufgebraucht werden. Auspressen, abknabbern oder das Frühstück – pardon, den Brunch, bleiben wir realistisch – damit garnieren.
Andere mixen lassen
Natürlich wollen wir euch Home-Barkeeper nicht kränken oder eure Fähigkeiten in Abrede stellen – nichts läge uns ferner. Aber: Ab und zu ist es vollkommen ok, wenn man auch mal andere für sich mixen lässt. Sprich: Einige Cocktails lassen sich praktisch fertig kaufen. Das spart Zeit und schmeckt hoffentlich nicht minder lecker – verfeinern lassen sich diese «ready-to-drink»-Kreationen ja immer noch. Zahlreiche Negroni-Variationen gibt es fix und fertig in der Flasche. Einen Manhattan ebenfalls.
Einfach vorher mixen!
Auch wenn es bei den «ready-to-drink»-Optionen viel zu entdecken gibt: Wir verstehen natürlich, wenn euch das nicht ins Konzept passt. Aber kann man Drinks wirklich vorbereiten? Lagern und dann einschenken? Ja, das geht! Allerdings sollte man hierfür schon etwas Erfahrung mitbringen. Stichwort «Barrel Aging»: Für Spirituosen, die ohnehin im Holzfass reifen, bietet es sich unter Umständen an, Cocktails, die mit solchen Alkoholika gemixt werden, vorzubereiten und dann ein paar Tage in einem kleinen Fässchen zu lagern. Erfahrung ist hier von Nöten, weil der «Reifeprozess» konstant überwacht werden muss – es kommt zu geschmacklichen Veränderungen, die es zu beobachten gilt. Denn auch das Holz hat «Geschmack», der mit den tatsächlichen Zutaten reagiert und ihnen eine individuelle Note verleiht. Spannend ist das allemal. Und ist die richtige Formel und das perfekte Mischungsverhältnis erst einmal gefunden, ist die Party nicht nur entspannt («Zapf dir doch schnell selbst noch einen»), sondern auch ein ganz besonderes Erlebnis für den Gaumen.
Weniger ist mehr
Wenn das Zusammensein im Vordergrund steht, sollte die Komplexität der servierten Cocktails nicht überhandnehmen. An solchen Abenden sollte man sich lieber auf eine kleine Karte einigen, damit alle die gemeinsame Zeit auch wirklich geniessen können. Drinks, die sich schnell zubereiten lassen, haben wir euch bereits vorgestellt (zum Beitrag: 8 Cocktail-Ideen). Man kann die Bar aber auch anders denken. Reduzierte Zutaten, die sich besonders gut kombinieren lassen. Das Ergebnis sind einfache Drinks, die sich immer wieder neu erfinden lassen – mit dem, was man gerade zu Hause hat. Ob nun ein Gin Tonic, ein Gimlet oder ein Tom Collins: Die benötigte Spirituose ist immer der Gin. Ein abwechslungsreicher Themenabend wartet auch euch!
Hygiene
Sauberkeit ist an der Bar immer wichtig – und in den heutigen Zeiten ganz besonders, gerade wenn man wieder langsam anfängt, Freunde einzuladen. Ganz egal wie lange der Abend dauert: Macht zwischendurch an der Bar, bzw. in der Küche immer wieder sauber. Achtet darauf, dass die Gläser gut gespült sind, bevor sie wieder gefüllt werden und in anderen Händen landen. Das ist wichtiger als alles andere. Und auch wenn die Runde klein und man sich gegenseitig sehr vertraut ist – es gibt Standards, die immer eingehalten werden sollten. Das Eis wird nicht mit den Händen angefasst. Wer keine spezielle Zange dafür hat, nimmt einfach die, mit der sonst die Nudeln angerichtet werden. Was für das Eis gilt, ist der Garnitur nur recht und billig. Kommuniziert das gleich zu Beginn des Abends. Auch und gerade wenn sich eure Gäste auch mal selbst einen Drink zubereiten wollen. Wenn alle den gleichen Wissensstand haben und sich darauf verständigt haben, kommt kein Stress auf. Und die Party kann beginnen.